Faule Tage am Malawisee

Ausgestattet mit dem Doppelpack an Batterien geht es nach 4 Tagen Zwangspause endlich wieder weiter. So richtig toll sind selbst die 2 Batterien nicht. Ich hab immer wieder mal Probleme beim Anlassen aber bisher hat es dann doch immer geklappt. Wollen wir mal hoffen, das die Konstruktion bis Kapstadt durchhält.

Vielen Dank auch für Eure Anteilnahme in den letzten Tagen. Die vielen guten Tips im GS- und F650 Forum und Euer Daumendrücken haben geholfen! Danke auch für die Kommentare und das liebe Feedback!

Es trennen uns nur noch ein paar hundert Kilometer von unserem nächsten Ziel: Der Malawisee. Hier wollen wir ein paar Tage Sonne, Sand und See genießen und auch tauchen gehen. Daniel und Topher werden ihren Open Water Diver Schein machen. Freut mich sehr die beinen mit diesem Hobby infiziert zu haben.

Unterwegs noch ein Zwischenstop kurz vor der Grenze. Eine kleine Lodge mit Camping und Teeplantage 

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Das Haupthaus ist tagsüber eine Schule

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Vor der Grenze dann noch mal ein Zwangsstop: 13.000 Tansanische Schilling für zu schnelles fahren (6 Euro) jetzt hat es jeden von uns einmal erwischt, wenn auch wir einmal das Mittleid des Polizisten erwecken konnten als ich bei Topher am Haken hing. Die 13.000 Schilling sind ein Pauschalbetrag, egal wie schnell man gefahren ist. Es wird Zeit das wir dieses Land verlassen. Die ständigen Geschwindigkeitskontollen und nie zu wissen wie schnell man eigentlich fahren darf nervt.

Die Straße schlängelt sich weiter durch grüne Hügel, es ist wunderbar kühl, der Belag in akzeptablem Zustand, das fahren macht einfach Spass! 

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Es hat hier einige Bäume, die feuerrot blühen. Dadurch entsteht ein Eindruck wie bei uns im Herbst.

Vom Grenzübergang nach Malawi ist nicht viel zu berichten abgesehen vielleicht von der Horde mega aufdringlicher Geldwechsler. Mindestens ein Duzend stürmen auf uns zu als wir uns dem Grenzposten nähern. jeder weiss alles, jeder will helfen jeder will unser Geld wechseln. So penetrant waren sie noch nirgends! Wir geben schnell wieder Gas und finden hinter der ersten Schranke Schutz vor der Meute. An den Grenzen gibt es jetzt übrigens auch immer einen Medical check. D.h. es sitzt da jemand der einen fragt wie’s geht und Fieber misst. Vorausgesetzt man ist nicht durch den anderen Ausgang raus gegangen…. 

In dem Buch “Auszeit zu Zweit“ haben wir von der Sanglio Sactuary gelesen, eine schöne, bezahlbare Lodge direkt am See. Das ist unser nächstes Ziel. Die letzten Meter bis zum Tor sind noch mal richtig heftig: Es geht super steil hinab, loser Schotter und Felsen aber wir schaffen es alle problemlos. Die Erfahrung der letzten Monate zahlt sich halt langsam aus. 

Die Sactuary ist auch wirklich schön. Sie wird von Mark, einem Engländer unter strenger Regie betrieben. Hängematten, Sommenstühle, die Bar am Wasser, eigener Strand hier kann man es eine Weile aushalten.

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Einen kleinen Zoo hält er sich auch: Zwei riesige Hunde (Samson wiegt 78 Kilo!)  

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einige Enten, ein Truthahn, der fast so groß ist wie eines unserer Zelte! 

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und ein Schwein

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Wir paddeln ein wenig mit dem Kanu auf dem See, genießen die Ruhe und machen etwas Wartungsarbeiten an den Motorrädern. Leider schon wieder am Motorrad schrauben aber ein Ölwechsel ist fällig, durch die Luftfilter dürfte vor lauter Staub kaum noch etwas dringen und meine Bremsbeläge sind auch runter. Nach inzwischen 15.000 Kilometern dürfen sie das auch.

Lediglich die Hitze stört die Idylle. Bei 36 Grad und 90% Luftfeuchte wird jede Bewegung zur Qual. Es ist kurz vor dem Ende der Trockenzeit. Im Süden Malawis wird täglich der erste Regen erwartet, hier im Norden kann es noch so 2 Wochen dauern. Es wird jetzt täglich heißer und stickiger bis endlich der lang ersehnte Regen einsetzt. Wir sind bis dahin hoffentlich schon wieder weiter. 

Gleich am ersten Tag platzt mir die Luftmatratze im Zelt, ließ sich aber glücklicherweise kleben. Wäre sonst doof gewesen weil hier ist einen Ersatz nicht zu bekommen. Auch nachts kühlt es kaum ab. Morgens als erstes ein Bad im See ersetzt schon die Dusche. 

Wir machen noch einen sehr schönen Ausflug nach Livingstonia. 

Livingstonia ist eine Mission in den Bergen. Eine recht abenteuerliche steile Straße führt über viele teils sandige, teils steinige Kehren in die Höhe. Mit den umbeladenen Bikes zwar anspruchsvoll aber macht Laune! 

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Das Dorf bietet einen Panoramablick auf die schroffen Livingstone-Berge am gegenüberliegenden tansanischen Ufer des Malawisees, über dem es direkt auf einer Klippe liegt. Von der Mission mit Missionshaus und Kirche hat es auch noch einen recht schönen Wasserfall zu besichtigen, die Manchewe-Fälle. Begleitet von einer Horde Kinder klettern wir durch den Jungle zu zwei 150 Meter tiefen Wasserfällen. In der Regenzeit sind sie sicherlich noch viel imposanter.

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Beeindruckend ist auch die Vielzahl der Schmetterlinge! Handflächen groß und bunt in allen Farben überall! Sowas kennt man sonst nur mit Nadel durch den Körper.

Der Malawisee ist auch für seine Tauchplätze berühmt. Es ist angeblich das beste Süßwassertauchrevier der Welt. Das will natürlich überprüft werden. Wir fahren ein Stückchen weiter nach Kande Beach, einer recht großen Lodge, die auch bei Backpackern und Overlandern sehr beliebt ist. Hier hat es ein Tauchzentrum in dem Topher und Daniel ihren Tauchschein machen wollen und ich direkt in die Tiefen absteigen werde.

Es ist zwar nicht all zu weit aber bevor wir uns vollends auf den Weg machen können muss einer, ausgestattet mit allen unseren Kreditkarten 70 km zurück nach Karoma fahren, der nächste Ort an dem es auf Visa Karten Geld gibt. Die Rechnung bei Mark war dann doch deutlich höher als erwartet 🙁

Topher kommt nach 4 Stunden mit einem Riesen Berg Geld zurück. 500 Malawische Kwacha sind etwa ein Euro. Der größte Schein des es gibt sind 1000 Kwacha und einer der Geldautomaten spuckt nur 500er aus. Wir holen jeweils so viel wie das Limit der Karten hergibt, ausserdem haben Topher und Daniel noch 3 100 $ Scheine älteren Datums, die bisher nirgends akzeptiert wurden und hier endlich eingetauscht werden konnten.  

Es trennen uns nur noch 40km von unserem Ziel aber es wird dunkel und zu dem sind die letzten 3 Kilometer nach Kande Beach nicht asphaltiert. Da bleibt uns nichts anderes übrig als noch einen Zwischenstop in Nkhata Bay einzulegen.

Ein richtig netter Fischerort in einer engen Bucht. So hat sich der Abstecher zumindest gelohnt. Eine schöne Lodge in der wir Campen können findet sich auch. Ausserdem ist es hier zumindest etwas kühler. 

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Diese kleinen Fischlies werden in großen Mengen aus dem See gezogen und getrocknet. Wir haben mal einen probiert. Nicht unbedingt schlecht aber naja… 

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Alles was der Hobbymediziner für die Afrikanische Medizin so braucht.

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  Die letzten Kilometer zur Kande Bay erweisen sich tatsächlich als recht schwierig. Richtig tiefer Sand, den wir bestimmt nicht bei Dunkelheit befahren wollten. 

 

Ach ja und zum Schluss, noch der hier:

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One thought on “Faule Tage am Malawisee”

  1. Mir scheint es ,als ob die Tiere alle ein wenig zu groß geworden sind.Also Aufpassen das es euch nicht auch passiert .
    Sehr schöner Bericht und genießt die Tage beim Tauchen.

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