Namibia

Das Reizklima und die frische Seeluft genießend geht es weiter Richtung Norden, entlang der Skeleton Coast. Diese hat ihren Namen von der rauen, stürmischen  See und den vielen Schiffen die hier gestrandet und Seeleuten die ihr Leben liessen. Entsprechend berühmt sind die Schiffswracks die am Strand angespült werden.

 

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Ein Stückchen weiter am Cape Cross eine große Robben Kolonie. 

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Putzig sind sie ja schon. Die Kleinen warten auf ihr Mütter und weinen bitterlich, einige haben vergebens gewartet. Im Sand liegen viele tote Heuler. Allein der Gestank ist unerträglich! 

Die Straße entlang des Meeres ist eigentlich ein Gravel Road, die aber während des baus mit großen Mengen an Salzwasser begossen wurde. Die Mischung aus Salz und Sand gibt jetzt eine glatte, feste Oberfläche, fast so gut wie Asphalt. Nur nass machen darf man das ganze nicht. Dann wird sie sofort absolut unbefahrbar. Aber bei 10 mm Niederschlag im Jahr ist das vertretbar. 

Die eigentlich Skeleton Coast beginnt eigentlich erst etwas weiter im Norden aber Wüste rechts, Atlantik links wird ziemlich schnell ziemlich langweilig und so biegen wir wieder ins Land ab für einen Abstecher zum Brandberg. 

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Der Brandberg ragt ähnlich wie die Spitzkoppe als Inselberg aus der Ebene, ist aber wesentlich größer und ausserdem der höchste Berg Namibias.

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Hier finden wir mal wieder ein sehr nettes Camp mit richtig viel Wildnisfaktor. Den Hinterlassenschaften nach zu urteilen muss nachts hier einiges an Wildtieren unterwegs sein. Die Freiluftdusche finde ich richtig klasse. Es hat nur eine Mauer als Sichtschutz, man hat das Gefühl nackig mitten im Busch zu stehen und zu duschen. 

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Eine Besteigung des Brandbergs zum Sonnenaufgang wäre sicherlich auch ein ganz ganz besonderes Erlebnis. Ob das möglich ist sollte man das nächste mal dringend feststellen. Uns zieht es zunächst mal noch ein Stückchen in den Norden nach Twyfelfontein. Dort gibt es zum einen einen versteinerten Wald zu besichtigen und zum anderen Jahrtausende alte Felsenmalereien. 

Der „Wald” erweist sich als weniger aufregend. Der eigentliche Wald stand wohl sehr weit weg von hier. Die Baumstämme die hier versteinerten wurden vermutlich auf einem zu dieser Zeit noch existierenden Fluss transportiert und versanken irgendwann mal im Schlamm, wo sie über Jahrtausende zu Stein wurden. Ein paar intakte Stämme sind noch zu sehen und jede Menge Bruchstücke auf denen die Spuren von Holz zu erkennen sind. Es muss schon eine ganze Menge gewesen sein, die hier versunken ist. Überdies ist dies nicht die einzige Stelle in der Umgebung an der versteinertes Holz zu bewundern ist.  

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Spannender sind da schon die Felsenmalereien, oder eigentlich Gravuren. 

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Die Zeichnungen sind wohl über 10.000 Jahre alt. Das die damals schon den Ottifanten kannten? 

Damit ist nun auch der nördlichste Punkt Namibias erreicht, den wir in dieser Reise besuchen werden. Für alles andere muss ein andermal kommen. Es gibt noch so viel zu sehen. Für Namibia kann man sich einen ganzen Monat alleine gönnen.

Es geht zurück nach Windhoek, das wir vor etwa eine Woche glücklich mit drei voll funktionierenden Motorrädern verlassen haben. Ich kann nur allen Motorradfahrern dringend vom Besuch Windhoeks abraten! Man kommt da nicht mehr weg! Kaum näheren wir uns der Stadt beginnt Tophers Motorrad die selben Ausfallerscheinungen zu zeigen wie zuvor Daniel’s. Also auch hier die Benzinpumpe! Die letzte Massname zur Diagnostik der Ursache der Störungen an Daniels Motorrad war ja die Benzinpumpen der beiden Motorräder gegeneinander auszutauschen. Diesen Tausch hat uns Tophers Motorrad wohl nicht wirklich verziehen. Also werden tags drauf einmal wieder die Leitungen überprüft, auf Dichtigkeit getestet und ersetzt. Wieder, genau so wie beim letzten mal: nach 20 km, kaum ist man aus der Stadt, fällt die bescheuerte Pumpe wieder aus. Also umdrehen und zurück. Nochmal Schläuche prüfen. Jetzt alle komplett ersetzt. So jetzt aber. – Denkste – nach 20 km wieder Ausfall und zurück. Also eine neue Pumpe muss her. Hat bei Daniel ja auch funktioniert. Das selbe Modell ist leider nicht mehr verfügbar. Nehmen wir halt eine andere. Die Herausforderung bei Benzinplumpen für Vergasermotoren ist, das diese nur einen sehr sehr geringe Leistung haben dürfen (ca. 0.2 Bar) Bei Einsprizern sind es 3-4 Bar. Hat die Benzinpumpe zu viel Leistung so besteht die Gefahr, das die Dichtungen im Vergaser beschädigt werden. Es ist also Fingerspitzengefühl gefragt.

Die Ersatz Pumpe ist schnell verbaut, arbeitet auch erst mal klaglos, bis nach wenigen Minuten der worst case eintritt. Benzin läuft aus dem Vergase. Die Pumpe war zu stark oder die Dichtungen im Vergaser schon zu verbraucht! Jetzt haben wir nicht nur ein Pumpen sondern auch noch ein Vergaser Problem!

Standortwechsel. Die bisherigen Schrauberarbeiten hatten wir noch auf dem Parkplatz des Autozubehör Händlers gemacht. Jetzt braucht es doch mal eine Werkstatt. Also mit tropfendem Vergase zum Yamaha Händler der erstens nicht weit weg ist und zweitens sehr nett und hilfreich. Der junge Mann fährt selbst Motorrad, auch wenn er nach einem Enduro Unfall gerade nur an Krücken humpeln kann, und träumt davon mal eine weite Reise zu unternehmen. Der Vergaser wird ausgebaut, gereinigt, die Dichtungen instand gesetzt, die alte Pumpe begutachtet, für gut befunden und wieder eingebaut, der Unterdruckschlauch ausgewechselt. 

Es läuft wieder alles. Nächster Versucht Windhoek zu verlassen. Gleiches Ergebniss. 20km und Schluss! 

Wir beschließen erstens wieder mal umzukehren und morgen nochmal die Benzinpumpe von dem netten Yamaha Händler begutachten zu lassen und zweitens uns den Abend in Joe’s Brauhaus bei Weizenbier und Schweinehaxe zu versüßen. 

Das Namibische Weizen Bier war lecker, die Haxe knusprig und riesig. Die Analyse der Benzinpumpe bringt aber nicht viel neues. Eigentlich sollte alles funktionieren. Es fällt auch niemandem mehr etwas neues ein. Also versuchen wir es hat zum dritten mal die Stadt zu verlassen.

Das Ergebnis ist und bleibt das selbe. Nach wenigen Kilometern geht die Leistung verloren. 70 bis 80 km/h geht noch aber nicht mehr. Aber dann soll es eben so sein. Dann werden wir halt mit 80km/h den restlichen Weg bis Kapstadt schleichen!  

Nach 500 km auf der Hauptstraße, 500km nahezu ohne jede Kurve und im Schneckentempo kommen wir endlich in Keelmanskoop an – und sind ziemlich gerädert. Unterwegs überqueren wir noch den tropischen Wendekreis – wir haben die Tropen verlassen.

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Hier hat es einen Wald von Köcherbäumen, die gerade im Abendlicht sehr schön sind. In den Felsen zu ihren Füssen wohnen äusserst pussierliche Klippschliefer.

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Beim Frühstück entdecken wir einen ganzen Schwarm Agaponiden im Baum nebenan! Sehr hübsche Zweigpapageien, die auch Liebesvögel oder Unzertrennliche genannt werden. 

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Wir unternehmen noch einen Versuch an der Benzinpumpe, nehmen sie kurzerhand einfach komplett ausser Betrieb. Bei dem geringen Druck den sie Produziert müsse es eigentlich allein durch die Schwerkraft, zumindest bei vollem Tank, besser laufen als mit. Und das tut es auch, zumindest etwas. 

Nach dieser Bypassoperation ist das nächste Ziel heisst Lüderitz und Kohlmanskop, die aufgegebene Siedlung von Diamantenschürfern, die sich die Wüste langsam wieder zurück erobert. Anfang 1900 hatte hier der Diamantenrausch begonnen. Es wird erzählt, das es so viele Diamanten gab, das man sie bei Mondschein im Sand blitzen sehen konnte. Die ganze Region südlich von Lüderitz ist noch heute Sperrgebiet.

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Ein Highlight jagt das nächste in Namibia und so sind wir schon wieder auf dem Weg gen Süden. Mit viel Wehmut stellen wir fest, das es nur noch wenige Tage sind bis Kapstadt und auch schon nur noch unter 1000 Kilometer zu fahren. So rasen wir mit 90 bis 100km/h dem Fish River Canyon entgegen. Zunächst auf Asphalt bis zur Grenze, dem Oranjefluss und dann auf einer wunderbaren Gravel Piste entlang diesem und wieder ein Stück hinauf durch die Wüste. Noch einmal zeigt ich Afrika von der allerschönsten Seite. Traumhafte Wüstenlandschaft. Links schroffe, karge Berge, rechts die unendliche Weite der Wüste. Unglaublich schön in der Nachmittagssonne.

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Tags drauf trennen uns nur noch ein kleines Stück Strecke vom Canyon. Der Fishriver ist nach dem Grand Canyon in USA der zweitgrößte der Welt und braucht sich wahrlich nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken. Meine beiden Helden leiden noch ein wenig unter der Erkältung, die wir alle uns in den letzten Tagen zugezogen hatten und so mache ich mich allein auf den Weg.

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Es gibt einen Wanderweg auf dem man in fünf Tagen und vier Nächten den Canyon durchwandern kann. Das will ich auch unbedingt einmal machen. Gehört auf die Prioritätenliste für den nächsten Besuch. 

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Damit ist es an der Zeit sich von Namibia zu verabschieden. Zur Grenze ist es nicht mehr weit, in zwei Tagen wollen wir in Kapstadt sein. Die Erkältung hat sich gebessert und so macht sich die Reisegruppe „Stimmbruch“ wieder auf den Weg. 

 

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5 thoughts on “Namibia”

  1. Beindruckende Bilder und Erzählung. Man ist beim Lesen einfach ein Stückchen dabei. Ich wünsche euch noch eine gute Reise und dann ein paar schöne Tage in Kapstadt.
    Liebe Grüße aus dem kalten Deutschland,
    Jelena

  2. Vielen Dank für das Update. Den Fish River Canyon habe ich mir nicht so großartig vorgestellt. Freue mich sehr auf Namibia 🙂

  3. Ja vielen Dank fuer die virtuelle Mitreise. Wenn es vor 10000 Jahren schon Ottifanten gab, dann sollten wir Otto darueber informieren 🙂

    Gruss Alex

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