Adrenalin an den Big Falls

Die lähmende Hitze am Zambesi River verlassen wir gerne als wir uns Richtung Norden auf den Weg zu den Viktoriafällen machen. Mit 520 Kilometern einer der längsten Fahrtage, aber wir starten früh und die Straße ist gut so das wir schon am frühen Nachmittag in Livingstone, auf der Sambischen Seite der Fälle ankommen. 

Livingstone ist ein Action Sport Paradies. Alles was den Adrenalinspiegel stiegen lässt ist, genügend Kleingeld vorausgesetzt zu haben. Wildwasser Rafting, Kajak, Bunjee, George Swing, das Bad im Devils Pool und mehr. Für ein paar tausend Dollar kann man hier durchaus eine Woche lang Spass haben. 

In Malawi beim Tauchen erzählte uns jemand von zweien, die das White Water Rating gemacht hatten. Bisher begeisterte Wassersportler, die heute nicht mal mehr in die Badewanne gehen würden. Schwere Verletzungen sind auch nicht selten, wir haben von einem Obverländer gelesen der sich die Kniescheibe heraus gerissen hat. Angesichts der Videos, die zu sehen sind, kann ich mir das auch vorstellen. Also beschließen wir von dergleichen waghalsigen Aktivitäten Abstand zu nehmen und uns lieber einfach direkt in die Tiefe zu stürzen. Gorge Swing heißt der Spass. Über den fast 100 Meter tiefen Canyon hinter den Fällen ist ein Seil gespannt an dem man zunächst 53 Meter in die Tiefe stürzt bis man ins Schwingen gerät. Den ersten Sprung nehmen Daniel und ich gemeinsam und mit dem Rücken zum Abgrund. Da kann wenigstens keiner kneifen 

Afrika12158

Aber allein und vorwärts muss auch mal sein. Für mich war es nur ein kleiner Schritt…..

Afrika11939

 

Außerdem gibt es Zip Line, eine Seilrutsche an der man am Rücken befestigt Anlauf nehmen und in Superman Manier über den Abgrund fliegen kann: 

Afrika12202

und Abseiling: Zunächst in guter Klettermanier 60 Meter tief abseilen und dann das ganze andersrum: Mit dem Gesicht nach unten die Wand runter laufen. Macht schon deutlich mehr Spass.

Afrika12087

Daniel und ich hatten den ganzen Tag sehr viel Spass. Topher konnten wir nicht überzeugen mit zu machen, dafür hat er schöne Bilder und Videos gemacht.

Aber natürlich sind wir nicht nur hier her gekommen um uns in den Abgrund zu stürzen sondern auch um den Zambesi Fluss, der das gleiche tut dabei zu bewundern. Wir sind zunächst auf der Sambischen Seite. Topher und Daniel wollen ein Bad im Devils Pool nehmen. Hätte ich auch Lust gehabt aber angesichts des vollkommen überzogenen Preises nehme ich dann doch Abstand. Es handelt sich um ein natürliches Becken in der Mitte der Main Falls direkt an der Kante. Etwas geschützt durch das Livingstone Island kann man hier tatsächlich wenige Zentimeter neben dem über 100 Meter tiefen Abgrund gemütlich Planschen. Oder auch nicht ganz so gemütlich. Die Touristen werden im Minuten Takt durchgeschleust, jeder darf ein paar Fotos machen und dann kommt schon der nächste. Die Bilder sind schon klasse aber ich bereue es nicht wirklich verzichtet zu haben.

PB180596

Ich gehe mir inzwischen die Fälle auf der Sambischen Seite ansehen. Der Zambesi stürzt sich auf 1700 Metern Breite in die Tiefe, genau auf der Grenze zu Zimbabwe. Der Hauptbereich ist jedoch auf Simbabwischer Seite und da noch Trockenzeit ist ist in Sambia nicht viel zu sehen. Hübsche Landschaft aber wenig Wasser

Afrika12239

Afrika12256

Afrika12272

Da das so etwas enttäuschend wäre legen wir noch ein weiteres Land in unsere Reiseroute und fahren noch nach Zimbabwe rüber. CO2 Steuer und Road Tax kennen wir ja schon von Sambia, auch wenn wir uns da um die Bezahlung herum gemogelt haben. In Zimbabwe will man aber zum ersten mal auch sehen, das wir eine Versicherung haben. Die haben wir auch. Comesa Yellow Card, gilt in ganz Süd- und Ost Afrika, haben wir in Addis erstanden. An der ersten Stelle an der jemand sich für Versicherungen interessiert wird uns erklärt, das die Yellow Card hier nicht gültig wäre. Das das zwar deutlich auf dem Papier steht interessiert niemanden, genau so wenig, das wir über eine Stunde das Büro der Chefin vom Zoll belagern hilft nichts. Wir müssen nochmal zahlen. 30 $ Visum, 20$ Versicherung, 6 $ CO2 und Road tax, 30 $ Eintritt zu den Fällen: Ein teurer Ausflug.

Überhaupt man versucht an Geld zu kommen wo es geht. Auf den grad mal 80 Kilometern, die wir durch Zimbabwe fahren kommen wir zu zwei Polizei Checkpoints. An beiden müssen wir die Funktionsfähigkeit aller unserer Lampen vorführen – und  das mit bestimmt nicht aus Sorge um unsere Sicherheit!

Dennoch, wir werden mit wunderbaren Ausblicken auf die Fälle entschädigt. Die Viktoriafälle sind, je nach dem woran man es festmacht, die größten Wasserfälle der Welt. In der Regenzeit sicherlich noch besser aber uns hat’s auch so gefallen:

Afrika12314

Afrika12289 

Afrika12322

Einfach mal die Beine baumeln lassen

Afrika12342

Uiuiuiuiui ist das aber tief!

Afrika12345

Afrika12360

5 thoughts on “Adrenalin an den Big Falls”

  1. Super beeindruckende Bilder … vielen Dank dafür und den Text. Kann man mitfühlen wir es Euch geht …

    Ich wünsche Euch noch eine tolle Weiterfahrt, und nicht so viele Stellen an denen man Touristen nur das Geld aus der Tasche ziehen will …

    Grüße aus dem kalten Deutschland 😉

  2. Ein großer Spielplatz für große Kinder.
    Ich sehe ihr hattet Spaß und das ist sie Hauptsache!!!!
    Die Viktoriafälle würde ich auch sehr gerne mal seh’n.
    Gute Weiterreise

  3. Das ist ja besser als jeder Rummelplatz ;-).
    Aber Hut ab – ich wär da nicht runtergesprungen.
    Weiterhin viel Freude an Eurer Tour.
    Ulrich

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.