Einreise Israel

Pünktlich um 8 laufen wir in Haifa ein. Ziemlich großer Hafen und volles Programm: Der Schlepper hilft beim drehen, schieben, schubsen.

Um 9 haben wir fest gemacht und die Sicherheitspolizei kommt an Board. Es wird jeder an Bord befragt: Woher, wohin, warum, Beruf, Schuhgröße, Sexuelle vorlieben….

Selbst die Besatzung die das Schiff gar nicht verlässt (Beruf?, gut, bei dem Koch ist die Frage durchaus berechtigt).

Meinen zweiten Pass zu verheimlichen klappt natürlich nicht. Ist aber auch nicht nötig. soweit kein Problem. Viele Fragen, ein paar doofe: warum ich nicht geflogen bin – Moped passt nichts ins Handgepäck Ein paar nicht ganz so doofe Fragen: Warum ich mir den Beruf ausgesucht hab, den ich habe. Die Frage stelle ich mir auch immer wieder mal.

Dann geht’s unter Eskorte zum Zoll wo ich den Reeder treffe, der mir irgendwelche Zettel in die Hand drückt und ziemlich viel Geld haben will. Allein die Überfahrt kostet für mich und meine Bettwanzen 300 Euro (ohne ist es aber auch nicht billiger)!  Apropos, die scheinen irgendwie weg zu sein. Keine neuen bisse zu verzeichnen. Hoffentlich bleibt das so.

Dann aus dem Hafen raus und eine Versicherung fürs moppet kaufen. Das Versicherungsbüro zu finden gestaltet sich etwas schwierig und auch das weitere ist mangels Hebräischkentnissen nicht ganz einfach. Ob ich denn kein Port Paper habe? Hä? nö, kein Ahnung, was ist das? Moment, da hab ich doch vorher was bekommen. Schliesslich bin ich weitere 85 Euro ärmer und habe eine Versicherung für 2 Wochen (Zwischendurch Geld holen aber der Geldautomat akzeptiert keine ausländischen Karten, zwei Banken weiter geht’s dann, und bei der Bank die Kosten für die Versicherung einzahlen)

Zurück in den Hafen zur netten Frau Zoll. Hier bekomme ich eine temporäre Israelische Registrierung ausgestellt, die auch als Führerschein fungiert. Das ganze dauert ziemlich, aber die Gute erwartet jeder Zeit ihr Baby. Das lässt mich hoffen, das auch sie ein Interesse hat vorher noch mit mir fertig zu werden. Wird sie dann auch. Noch ein paar Stempel aufs Port Paper und das war’s. Ich kann gehen.

War doch gar nicht so schlimm, denk ich noch. Drück dem jungen Mann an der Hafenausfahrt meinen Packen Zettel in die Hand –  aber die Schranke bleibt zu.

Ich hab noch viel zu wenig Stempel – so geht das ja wohl mal gar nicht. Es fehlen noch der Hafenzahlmeister, der Lagermeister, und der Achod. Die Funktion der letzen Beiden konnte ich nicht wirklich feststellen aber sie trugen dazu bei die Anzahl der Stempel auf meinem „Port Paper“ deutlich zu erhöhen und das ist ja mal gut so. Und vom Zoll fehlen auch noch 2 Stempel.

Überhaupt wächst mit der Zeit nicht nur die Anzahl der Stempel sondern auch der Papierberg beträchtlich an, auch wenn ich den verdacht habe das die die interne Hauspost an mich auslagern wollten – bei dem was ich immer so alles an Papier vom Einen zum Anderen trage und dann nicht mehr wieder sehe. Man muss richtig aufpassen, das man auch wirklich immer wieder alles mit bekommt, was man so braucht.

Tja, und nach 4.5 Stunden stehe ich wieder bei dem freundlichen jungen Mann, überreiche ihm stolz einen Packen Papier. Der darf auch noch etwas stempeln und, wer hätte das gedacht, die Schranke öffnet sich. Mein “Port Paper” mit den vielen bunten Stempeln behält er leider.

 

4 thoughts on “Einreise Israel”

  1. Vielleicht nicht schlecht wenn du dich schonmal an solche Einreiseszenarien gewöhnst 🙂 Gute Fahrt durch Israel.

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